Historie


 




Der Reitverein Großenwörden von der Gründung bis Heute

Die ersten Aufzeichnungen des Reitvereins Großenwörden und Umgebung sind auf den 21. August 1909 datiert. Es handelt sich um das Protokoll der Generalversammlung in Himmelpforten im Hanckens Hotel. Im Protokoll wird bereits von aktiven und passiven Mitgliedern berichtet, so dass der Verein bereits früher gegründet worden sein muss. Die erste Reiterkönigsplakette weist als ersten Reiterkönig Peter Haack, schon datiert auf den 1. August 1909, aus. 

Aus dem 2. vorliegenden Protokoll vom 3. Dezember 1909, einer Generalversammlung in Großenwörden im Gasthof Fritz Spreckels, wurden die Statuten des Vereins festgelegt und ein Vorstand gewählt. Die 11 anwesenden Mitglieder wählten folgenden Vorstand: 

Vorsitzender wurde Hermann Hottendorf zum Stellvertreter Robert Schröder. 
Peter Haack wurde Kommandeur und Johannes Spreckels sein Stellvertreter. 
Heinrich Schütt hat das Amt des Schrift- und Kassenführers übernommen. 

Als jährliche Aktivitäten sind dann die Sommer- und Winterveranstaltungen sowie das Ringreiten weitergeführt worden. Zu Zeiten des ersten Weltkriegs scheint der Verein geruht zu haben; die nächsten Protokolle sind auf 1919 datiert. Ab da wurde das Schulreiten eingeführt.  Schon 1925 wurde der Bau einer eigenen Reithalle angedacht und schon damals ist es an den Finanzen gescheitert. Neben den üblichen Veranstaltungen wurden bei günstigen Schneeverhältnissen im Winter auch Schlittenfahrten zum Dobrock unternommen. 

In den 20er und Anfang der 30er Jahre gab es eine ganz besondere Sparte: „den Kinderreitverein“ im Verein. Die Kinder ritten in Abteilungen oder als Quadrille auf „Buntenpeer“ (Hochdeutsch: Rohrkolben) immer bei Veranstaltungen mit musikalischer Begleitung einer Handharmonika. 

Während des zweiten Weltkrieges ruhte erneut das Vereinsleben. Doch schon kurz nach Kriegsende wurde der Verein wieder aktiv. Auf der ersten Generalversammlung nach dem Krieg 1946 wurden 22 aktive und 2 passive Mitglieder aufgenommen. Der Verein hatte dann 62 aktive und 36 passive Mitglieder. 

In den 50er Jahren wurden die Reiterfeste einige male in Osten ausgetragen. So auch das 50jährige Vereinsjubiläum 1959. Es wurde im Rahmen eines Sporttages in Osten abgehalten. Besonderes Highlight war damals ein Reiter-5-Kampf, der sich aus Jagdspringen, Schleuderball, Schießen, 100 m Lauf und Weitsprung zusammensetzte. 

Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre wurden gezielt Reitkurse angeboten, um besonders junge Reiter anzusprechen. 

Eine Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Osten erfolgte am 25.4.1951. 1957 wurde der Reitverein Mitglied des Niedersächsischen Landessportbundes. 

Ab 1963 fand das traditionelle Reiterfest auf dem Braackschen Hof in Großenwörden statt, welches jährlich ein besonderer Familienausflug wurde. 1969 wurde wegen Dauerregen das Vereinsinterne Reitturnier abgesagt. Doch schon 1970 ging es mit dem Turniersport erfolgreich weiter. Zu der Zeit war besonders der Springsport gefragt und so konnte man die Großenwördener Springmannschaften auf so manchen Turnieren  sehen. 

Aber nicht nur hoch zu Ross waren die Vereinsmitglieder aktiv, auch den Fahrsport haben sie für sich entdeckt und so sah man in den 70ern öfter die Ein-, Zwei- bis hin zum Sechsspänner auf den Straßen der Umgebung der Vereinsmitgliedern. 

1978 wurden endlich die Pläne einer eigenen Reithalle wahr. Nachdem eine landwirtschaftliche Halle schon länger frei stand und sich viele fleißige Helfer bereiterklärt haben, diese in eine Reithalle umzubauen, hatte der Verein jetzt endgültig einen festen Sitz in der Seestrasse gefunden. 

Und so kam 1978 mit dem Voltigieren eine neue Sparte in den Verein und der Nachwuchs bekam neue Übungsmöglichkeiten. Jetzt war auch Platz für ein Vereinspferd vorhanden, das zum Voltigieren eingesetzt wurde. Die Voltigiersparte wurde immer größer, die ersten Gruppen starteten erfolgreich auf Turnieren und so musste bald ein zweites Pferd angeschafft werden. 

Ein weiterer Spaß für die Kinder und Eltern waren die schon fast legendären Ponyrennen beim jährlichen Reitturnier. Hier hat man sich auch über eine Schleife gefreut, aber der Spaß an der Sache war viel wichtiger als jede Schleife. 

1994 wurde die Reithalle um weitere vier Boxen vergrößert. 

Bald kamen neue Pläne für eine Reithalle mit Turniermaßen auf den Tisch. Doch leider mussten diese aus finanziellen Gründen erst einmal wieder ruhen. 

2006, den meisten noch gut in Erinnerung, war wieder ein sehr nasser Sommer und so standen die Reitplätze für das Reitturnier auf dem Braack’schen Hof unter Wasser und das öffentliche Turnier musste abgesagt werden. Das Vereinsturnier fand wie gewohnt statt, auch wenn es mit einer durchnässten Reiterkönigin endete.